Ein nationaler Titel für den Lüner SV: Judoka Tobias Pahnke hat sich auf der Deutschen
Meisterschaft der Senioren die Bronzemedaille erkämpft und damit seinem Verein einen besonderen
Erfolg beschert. Dementsprechend groß war die Freude über den Podiumsplatz.
Austragungsort der Deutschen Einzelmeisterschaften war in diesem Jahr die Albgauhalle im
badischen Ettlingen. 100 Frauen und 108 Männer aus 16 Landesverbänden nahmen an den
Titelkämpfen teil. Dabei gab es zahlreiche spektakuläre Kämpfe und gutes Judo zu sehen.
In der Klasse +100 kg, für die sich Tobias durch seinen Gewinn des DJB-Ranglistenturniers in
Bottrop im Oktober qualifiziert hatte, traten 13 Kämpfer aus ganz Deutschland an.
In der ersten Runde traf der Lüner auf Jan Weber aus Karlsruhe. Hier machte er kurzen Prozess und
schickte seinen Gegner nach 10 Sekunden mit einem Harai Goshi (Hüftfeger) von der Matte.
Unglücklicherweise traf Tobias bereits in der zweiten Runde auf den letztjährigen Deutschen
Meister André Breitbarth aus Braunschweig, der in der Weltrangliste der Gewichtsklasse zu den
besten 30 gehört. Tobias ging zwar ebenso mutig in den Kampf, musste sich aber nach knapp über
einer Minute im Haltegriff geschlagen geben, sodass es in der Trostrunde weiterging.
Angespornt durch die unglückliche Niederlage zeigte sich der Lüner Judoka dann aber wieder in
bester Form und schlug nach einem Freilos seinen Kontrahenten Marc-Alexander Fitzlaff aus
Vorsfelde wiederum durch einen Harai Goshi, für den es einen halben Punkt gab, und einen
anschließenden Haltegriff.
Damit stand Tobi im Kampf um Platz 3 und auch dort sollte es heute
erfolgreich für ihn laufen: Nach einer knappen Minute warf er Pierre Borkowski aus Berlin mit
einem tiefen Seoi Nage (Schulterwurf). Das bedeutete die Bronzemedaille für den 26-Jährigen!
Natürlich war die Freude über die Platzierung und die gute Leistung groß, aber Tobias haderte
trotzdem ein wenig mit dem zweiten Kampf. “André ist 'ne Hausnummer”, lobte er den Gegner und
auch das insgesamt starke Teilnehmerfeld, fügte aber sogleich hinzu, dass er trotz der Niederlage
einen guten Tag erwischt hatte und mit einem anderen Los sicher ins Finale hätte einziehen können.
Auch sein Trainer Jörg Schönfeld, der am Mattenrand mitgefiebert hatte, war richtig stolz auf
seinen Schützling, hätte ihm aber auch noch viel mehr zugetraut. “Ein Finale gegen Breitbarth und
Tobi wäre mental ganz anders in den Kampf gegangen”, so sein Urteil.
Neben Schönfeld als Betreuer war auch noch ein eigener “Fanclub”, bestehend aus 10 LSV-Judoka,
mit nach Ettlingen gereist, um Tobias von der Tribüne aus anzufeuern.