Bälz Erwin von
Lexikon
Autor: Markus Kausen
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Synonyme: Erwin Otto Eduard von Bälz
Anlhropologe Professor Dr. med. Geheimer Hofrat~ Leibarzt am japanischen Kaiserhof
Japankenner (29 Jahre in Japan) Wegbereiter und Initiator zur Gründung des modernen Judo aus
den verschiedenen früher existierenden Jiu-Jitsu-Systemen.
Geboren am 13.1.1849 in Bietigheim an der Enz in Württemberg. Abitur mit 17
Jahren. Medizinstudium in Tübingen mit 18 Jahren. 1870/71 (mit 21 Jahren)
Feldarzt im Deutsch-Franz. Krieg. 1876 (mit 27 Jahren) Privatdozent
Am 7.6.1876trifft Dr. Erwin von Balz in Japan ein. Er übernimmt ein Lehramt
an der medizinischen Fachschule in Tokio und regt die Studenten zum Jiu-
Jitsu-Training an. 1878 (mit29 Jahren) veröffentlicht er eine wissenschaftliche
Arbeit über die Ainu (siehe dort) die Ureinwohner Japans.
Er betreibt selbt für einige Zeit Jiu-Jitsu und trifft 1878/79 auf den 18 jähhrigen
Jigoro Kano. Kano erlernt verschiedene Jiu-Jitsu-Systeme auf Anraten von
Dr. Blilz. 1882 gründet J. Kano den Kodokan (siehe dort). Kano faßte verschiedene
Jiu-Jitsu-Stile zusammen verzichtete auf gefahrliche Griffe gab
dem neuen Kampfsport einen erzieherischen philosophischen Hintergrund
und schuf so das moderne Judo. während dieser Zeit war Dr. Balz beratender
Arzt im japanischen Kaiserhaus und danach (als höchste Ehre) Leibarzt
der kaiserlichen Familie. 1889 (mil 40 Jahren) wurde er zum Chokunin
(siehe dort) ernannt dem höchsten Rang den Fremde erreichen können.
Am 10.6.1905 fährt Dr. Balz wieder nach Deutschland zurück und wirbt für
Jiu-Jitsu und Judo. Mit 64 Jahren am 31.8.1913 erliegt Dr. Balz zuhause einem
sanflen Tod. Er stellt seinen Körper für medizinische Studien zur Verfügung.
Seine beiden folgenden Werke sind Kostbarkeiten tor Kenner: .Erwin Bälz
Das Leben eines deutschen Arztes im erwachenden Japan' und .Über die
Todesverachtung der Japaner' erschienen bei J. Engelhorns Nachf. Stuttgart 1930.
Zum ersten deutschsprachigen Fachbuch .Das Kano Jiu-Jitsu / Judo' von
Hancock und Higashi (siehe jeweils dort) schrieb Dr. Bälz um 1910 ein langes
Vorwort